Auch dem Reiter muss es passen!

 

Als Pferdebesitzer und/oder Reiter hat man es nicht immer leicht die richtigen Entscheidungen zu treffen wenn eine Frage auftaucht. Wie schon in einem anderen Thema angesprochen, spriessen Profis wie Unkraut aus dem Boden, wenn es um eine Frage zum Equipment, zur Ausbildung oder zur Gesundheit geht.

 

Ich beschränke mich heute auf das Thema "Sättel" resp. den Sitz des Reiters:

 

Wir alle wissen um die verschiedenen Reitweisen, zu denen es auch die entsprechenden Sättel gibt. 

Für Westernreiter gibt es Westernsättel, für Dressurreiter, Dressursättel, für den Springreiter, Springsättel, für den Freizeitreiter, Allroundsättel usw. 

So macht es keinen Sinn, mit einem Westernsattel in die Springstunde zu gehen oder mit einem Dressursattel ein Reining zu reiten.

 

Sättel werden speziell für jede Disziplin gemacht. Sie müssen den Reiter richtig hinsetzen, damit er die richtigen Hilfen präzis, klar und ohne viel Druck ausführen kann. Dem Pferd muss er passen, damit es dem Pferd möglich ist, die gewünschten Aufgaben ohne Behinderung oder Schmerzen durchzuführen. 

 

Es kommt nicht von ungefähr, dass sich beim Sattelbau in den letzten Jahrzehnten so viel geändert hat. Die Anforderungen an das Pferd stiegen überdimensional an und die Bandbreite an verschiedenen Rassen nehmen stetig zu.

 

Die meisten Pferdebesitzer und/oder Reiter in der heutigen Gesellschaft, möchten mit ihrem Pferd, Spass und Abwechslung haben, aber zwischendurch oder der Saison entsprechend auch im Sport mitmischen. 

Wie schon gesagt, die Anforderungen an ein Pferd nehmen laufend zu und ein Ende ist nicht abzusehen. Jeder möchte einen kleinen Champion im Stall haben und dazu auch einen Partner für Freizeit und Spass. Also ein Pferd, mit dem man alles machen kann was man möchte.

 

Wenn die Einstellung des Reiters und die Ausbildung des Pferdes stimmt, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Wir müssen uns im Klaren sein, dass alles was wir von unserem Pferd verlangen - soweit die Ausbildung stimmt - das Pferd versucht, die geforderte Lektion zu unserer Zufriedenheit auszuführen..... wenn es kann!

Wir sehen es täglich - 85% der Sättel passen nicht oder der Reiter ist nicht in der Lage, die geforderten Hilfen in einem Mass zu geben die für das Pferd lesbar und tolerierbar sind. 

 

Die Passform für das Pferd ist das Eine, aber die Passform für den Reiter ist genau so wichtig! Sitzt der Reiter nicht korrekt im Sattel, ist eine korrekte Hilfegebung nicht möglich - egal in welcher Reitweise. Nicht nur die Hilfegebung wird erschwert, sondern auch der Schwerpunkt des Reiters wird verschoben und dem Pferd wird es so unmöglich gemacht, den Reiter korrekt zu tragen. 

Dies führt unmissverständlich zu Fehlern und die, werden dann wiederum durch den Reiter versucht zu korrigieren. Es ist eine never ending story die nur Frustrationen bei Pferd und Reiter hervorbringt. 

 

Nicht nur dass es zu Fehlern kommt oder das Pferd die geforderten Lektionen nicht richtig durchführen kann, auch der ganze Bewegungsablauf des Pferdes wird so überlastet. 

Die Passform des Sattels muss also auch für den Reiter stimmen. Es nützt sonst nicht viel, wenn der Sattel zwar auf das Pferd passt, aber der Reiter beim reiten limitiert wird und sein Pferd nich richtig unterstützen kann.

 

Die richtige Passform, der Sitz und der Schwerpunkt des Reiters sind nur drei kleine Teile, die für ein gesundes, motiviertes Pferde passen müssen - Deswegen, lass deinen Sattel regelmässig überprüfen!

 

Und noch eine Bitte: Verzichtet dem Pferd zuliebe auf Keilkissen, aufgepolsterte und Korrekturpads die nur stellenweise gepolstert sind. Solche Hilfsmittel verändern IMMER den Schwerpunkt des Reiters und es kommt früher oder später noch zu grösseren, nicht korrigierbaren Problemen beim Pferd. Fast immer bringt das Benutzen solcher Korrekturartikel nur eine Problemverschiebung mit sich. Also, Augen auf!!

 

Euer American Horse Point Team!

 

 (Bild und Text unterliegen dem Urheberrecht)